
... BIS 1430
Die Gründung Bayreuths liegt im Dunkel der Geschichte. Vermutlich zwischen 1137 bis 1177. In der Zeit der ersten Rivalität, zwischen Bamberg, hier in der Region alteingesessenen Ministerialen, den Würzburgern und dem neuen Machthabern, den Andechsern, in Folge der Übertragung der Vogtei über die Güter "Silwiz“ et Grunowa" ( Seulbitz und Grunauer Mühle) an Bertold II. Aber da weder Markt- noch Stadtrechtsverleihung überliefert sind, bleibt das alles Spekulation (1). Und selbst in dem, was zu den Anfängen des Orts beurkundet ist, erscheint „baierute“ nur als Ortsangabe oder topografische Orientierungshilfe.
1194
Bayreuth wird, als "baierrute", in einer Urkunde von Bischof Otto II. von Bamberg, das Kloster Prüfeningen betreffen, erstmalig erwähnt. Als Ort der Beurkundung. Der Hauptgrund dieser Bischofsreise, ob jene Beurkundung oder die Einweihung einer ersten Kirche am Ort, ist unbekannt.
1199
In der "Vita quae Cunegundis", in der von einer Wunderheilung am Ort berichtet wird, wird Bayreuth erstmals als "villa" (Dorf) bezeichnet.
1231
In einer Schenkungsurkunde, eine neugegründeten "villa" nahe "baierrute" durch den Bamberger Dompropstes Poppo betreffend, wird Bayreuth erstmals als "civitas" (Stadt) bezeichnet (2). In die gleiche Zeit fällt auch die Verlegung der Hochgerichtsstätte nach Bayreuth (3).
1248
Das Geschlecht der Andechs-Meranier stirbt mit Herzog Otto VIII. aus. Im folgenden Erbstreit gelang es den Burggrafen von Nürnberg sich durchsetzen und den Streit mit dem Langenstädter Vertrag zu beenden. Damit fiel auch Bayreuth an die Burggrafen von Nürnberg (4).
1265
Im sog. Ellwanger Vertrag wird Bayreuth erstmals als "oppidum" (befestigte Siedlung) bezeichnet und vom Nürnberger Burggrafen Friedrich III. neben anderen Gütern dem Stift Ellwangen zu Lehen aufgetragen (5).
1281
Mit "Albertus advocatus de paieruth" findet sich der erste nachweisbare Vogt in Bayreuth. Im Vogt vereinten die Zollern Hoch-, Niedergerichtsbarkeit und den Vorsitz der Stadverwaltung in einer Person (6).
1332
Spätestens hier lässt sich indirekt, erstmals, der Rat der Stadt fassen. In den "Freyheiten und Privilegien", wohl zwischen 1300 und 1332 erstmals verliehen, finden sich die Machtbefugnisse von Rat und Vogt definiert (7).
1361
Bayreuth wird mit Kulmbach von Kaiser Karl IV. das Münzrecht erteil und 1384 dann, ebenfalls beiden Städten, das Recht Gold zu münzen (8)
1430
Die Hussiten fallen aus Richtung Münchberg kommend in Bayreuth ein. Die Bevölkerung flieht aus der Stadt. Diese wird geplündert und niedergebrannt. In einem Maß das die Markgrafen den Bayreuthern bis 1444/45 die Steuern erließen (9). Auch gingen dabei alle Stadtbücher und nahezu alle Urkunden verloren.
1) Trübsbach 1993, S. 23
2) Trübsbach 1993, S. 24
3) Trübsbach 1993, S. 52
4) Trübsbach 1993, S. 76
5) Trübsbach 1993, S. 24
6) Trübsbach 1993, S. 53
7) Trübsbach 1993, S. 50
8) Trübsbach 1993, S. 58
9) Trübsbach 1993, S. 77
Bild: © Tanja Freudl