Weihnachten 2022 - Alle Jahre wieder
24. Dezember 2022
Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Zeit zurück zu blicken und sich bei all denen zu bedanken die so vieles erst möglich gemacht haben. Also … Dankeschön von uns allen, an euch alle! Für euren Besuch, hier oder vor Ort auf einer Veranstaltungen. Dankeschön an unsere Gastgeber und deren hilfreiche Mitarbeiter. Dankeschön für die Unterstützung seitens der Museen, Bibliotheken und Archive bei unseren Recherchen. Und ein riesengroßes Dankeschön an all unsere Freunden für eure Zeit, eure Hilfe oder einfach für’s Vorbeischaun.
Und für die nächsten Tage, von uns für Euch: Habt viel Freude und erholsame Stunden zum Fest und rutscht gut ins neue Jahr.
Die Kirchen im Mittelalter war auch bunt - Und damit basta III
Bayreuth, 26. November 2022
Hier noch ein Beispiel für „Buntes Mittelalter“. Kirchen! Sie waren bei leibe nicht, wie pauschal geurteilt, seit jeher steinsichtig graubraune „Sandsteinriesen“. Sie waren vielmehr bunt, regelrecht farbenfroh, an- und ausgemalt. Farbig gefasste Portale und Architekturelemente, gemalte Hintergründe für Skulpturen, Wandgemälde. Farbe wohin man schaut. Meist ist die ursprüngliche Farbenpracht aber verblast, übermalt oder entfernt worden. Aber hin und wieder eben doch noch er halten und sichtbar. Hier ein Beispiel aus unserem Bildarchiv.
St. Sebald zu Nürnberg. Hier waren (und sind) nicht nur die Heiligenfiguren farbig gefasst. Auch die Wände des Kirchenraums tragen, gealtert aber deutlich sichtbar, ihre bauzeitliche Farbfassung. Diese wurde zwar seit dem 16. Jahrhundert immer wieder übertüncht, aber 1903-06 im Rahmen eines Regotisierungsprogramms wieder freigelegt. So das der Kirchenraum heute (wieder) in seiner mittelalterlichen Farbigkeit zu sehen ist.
Und wenn euch das zu spät(mittelalterlich) ist, wie wär’s dann zum Beispiel mit dem Limburger Dom? Der trägt im Inneren größtenteils heute noch den Originalputz samt frühgotischer Fresken.
Neugierig geworden? Mehr zur Ausmalung von St. Sebald zu Nürnberg gibt es bei ICOSMOS - Hefte des Deutschen Nationalkomitees als PDF. Und mehr zur Ausstattung des Dom zu Limburg, u.a. bei MONUMENTE - Das Magazin der DEUTSCHE STIFTUNG DENKMALSCHUTZ.
Rutland Psalter - Das Buch der Drachen
Bayreuth 19. November 2022
Keine Ahnung warum uns der um 1260 entstandene Rutland Psalter, beim Suchen in den digitised manuscripts der British Library, aufs Tablet gefallen ist. Und nein … wir haben nicht im 13ten und nicht nach Drachen gesucht.
Aber dieser Zufallstreffer ist großartig. Seite für Seite. Folio 8v bis 143r, der eigentliche Psalter, bis ins Detail illustriert. Nähte an der Kleidung (u.a. Folio 41r), beschlagene Gürtel (Folio 48v), verzierte Dolchscheiden (Folio 34r), Musikinstumente (u.a. Folio 73v) und und und. Personen in der Bewegung eingefangen, wie auf einem Foto (u.a. Folio 62v). Erstaunlich aber eigentlich, neben den ebenfalls zu erwartenden Darstellungen von Mensch und Tier, Mischwesen, Monstren, Drachen … noch mehr Drachen und … noch mehr Drachen. In Unzahl. Streckenweise bekommt man tatsächlich den Eindruck eines "Buch der Drachen". Schaut mal rein. Es lohnt sich. Nicht nur wegen der Drachen.
Auch erstaunlich, eine Kurzumfrage unter unseren Freunden und Bekannten aus dem 13ten zeigte, kaum jemand kannte den Rutland Psalter. Bis jetzt.
600 Jahre Kontinuität - Never change a running system
Bayreuth, Nürnberg 8. November 2022
Seht mal über was man unterwegs so stolpert. In Nürnberg wird der Christkindlesmarkt aufgebaut. Eigentlich nichts besonderes zu dieser Jahreszeit und damit nicht der Rede wert, könnte man meinen. Aber schaut euch mal die Buden genau an. Wie sie im Kern aussehen, bevor die Händler ihre riesigen Auslagen davor aufbauen und alles bunt dekorieren. Kommen sie euch nicht irgendwie bekannt vor? Nein? Ein Tipp: Nürnberg ca. 1425! Klingelt’s? Also zumindest bei den 15tes-Darstellern sollte es das! Nicht? Dann schaut mal in die Hausbücher der Mendelschen Zwölfbrüderhausstiftungen. Genauer, Mendel I, Folio 38 verso.
Die Stadt im Mittelalter war bunt - Und damit basta! II
Bayreuth, Bamberg, 27. Oktober 2022.
Das Team von IN TERRA VERITAS hat nachgelegt. Der zweite Teil der Serie zum bunten Mittelalter ist da. Der Titel: Es war ganz anders als im Film (Teil 2) – Die Innenräume im Mittelalter waren bunt. Zu lesen im Online-Magazin der Firma.
Wie schon nach dem ersten Teil, stellt sich uns auch hier wieder die Frage, wie hat es die Mär vom finsteren Mittelalter an den vielen (bunten) Zeitzeugnissen vorbei geschafft? Viel schlimmer noch, warum sie trotzt dem widersprechender Quellen, die hundertfach in Museen und Kirchen für JEDERMANN zu sehen sind, immer noch gepredigt wird … auch in Film und Fernsehen.
Nachtrag: Uns ist da noch ein Beispiel zur Archikekturfarbigkeit im Mittelalter eingefallen. Die sog Weberinnen- und Parzivalfresken im Haus zur Kunkel in Konstanz. Entstanden um 1320. Genau "unsere Zeit" also.
Für alle die sie noch nicht kennen, hier sind sie im Netz zu finden.
Bild: Meister der Pollinger Tafeln, Verkündigung an Maria, 1444 (Bildausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0
Die Stadt im Mittelalter war bunt - Und damit basta
Bayreuth, Bamberg. 16. Oktober 2022
Endlich sagt's mal einer laut. Wer? Das Team von IN TERRA VERITAS in ihrem hauseigenen ITV-Magazin. In dem Beitrag: Es war ganz anders als im Film (Teil 1) - Die Stadt im Mittelalter war bunt. Unbedingt lesenswert und erhellend. Obwohl es bei Dürer und Kollegen, bei genauem hinsehen, mehr als deutlich zu sehen ist und damit als Neuigkeit schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel hat. Was es um so erstaunlicher macht, daß sich das Ammenmärchen vom dunklen, ach so grauen, Mittelalter so hartnäckig hält.
Wir jedenfalls feiern den Artikel und freuen uns auf Teil 2. Und den Moment, an dem wir feststellen das (nicht nur) bei Film und Fernsehen jemand dabei sein wird, der das gelesen und umgesetzt hat.
Bild: Gemalter Turm in Ravensburg, Roland Nonnenmacher via Wikimedia Commons, CC BY 3.0.
Themenwochenende Karl IV - Hoher Besuch
Bärnau, 10. September 2022
Doba Karlova bringen für dieses Wochenende das 14. Jahrhundert in den Geschichtspark Bärnau-Tachov. Oder besser, Johannes von Neumarkt, der Kanzler Karls IV, visitiert die Baustelle der Reisestation bei Bärnau. Großes Kino … mit viel Regen und wenig Besuchern. Schade eigentlich, gab es doch so einiges zu sehen.
Der Brief zum Beispiel, der hier im Bild von einem Boten der Stadt Nürnberg an Paulus von Chemnitz, den Kammerschreiber des Kanzlers, bei der Gelegenheit übergeben wird, ist eine Abschrift eines Originalbriefes des Rates der Stadt Nürnberg, von 1362, an Paulus. Im Wortlaut in den "Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg", Band 47", auf Seite 141, nachzulesen.
Großartig, wie wir finden. Außerdem gab's für uns ein freudiges Wiedersehen mit alten Bekannten. Waren wir doch 2016 als geladene Gäste zur Krönung Karl IV zum König im Veitsdom in Prag dabei.
Schöner Wohnen - Frei nach Endres Tucher
Bayreuth, Bärnau, 19. August 2022.
Soeben hat uns uns ein Bild aus Bärnau erreicht. Die ersten sind schon da und die ersten Räume bezogen. Und auch wenn wir selbst bei "Vom Rasten auf Reisen" nicht dabei sein können, einiges aus unserem Equipment ist es. Als Teil der 14tes-Einrichtung der Wirtsleutekammer in der Herberge im Geschichtspark Bärnau - Tachov.
Endres Tucher hätte seine Freude daran. Schreibt er doch in seinem Baumeisterbuch der Stadt Nürnberg: « (…) item in des kochs kammer dorob dem kämmerlein ein thiesch auf 2 pocken und dorvor ein fürpanck . Item in derselben kamer ein spünpet, dorinnen ein strosack, ein pet, 1 polster, 2 küss, 2 leilach, 1 deck und ein fürpank vor dem pet. (…)» . Nah dran würd ich sagen. Aber fahrt doch mal hin und macht euch selbst ein Bild davon.
Bild: © Claudia Zimmermann
De Timmermansche kocht - Nix da Eintopf
Bayreuth, 12. August 2022
Es ist schon ein paar Tage her, da hatten wir wieder mal im Geschichtspark Bärnau - Tachov vorbeigeschaut und, man kennt sich, da war auch De Timmermansche. Diesmal nicht mit ihrer Darstellung, sondern für die Grabungsfirma IN TERRA VERITAS vor der Kamera. In Zivil. Ein Beitrag für deren YouTube-Kanal war gerade in Arbeit. Der ist inzwischen online. Schaut doch mal rein. Apropos reinschauen, auch das ITV Magazin, das Onlinemagazin der Firma, ist immer einen Blick wert. Und der Geschichtspark Bärnau-Tachov sowieso.
Bild: © Claudia Zimmermann
Alltag im Mittelalter - Tägliches Allerlei
Bayreuth, 29. Juli 2022
In den Tiefen des Webauftritts des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg versteckt sich ein echtes Schmuckstück. "Alltag im Mittelalter - Eine Digitalstory des Germanischen Nationalmuseums“. Kurzweilige erzählt, findet sich jede Menge wissenswertes zum alltäglichen Leben der Menschen damals. Fernab von Adel, Klerus und Patriziern. Vom Leben der, wie man heute sagt, normalen Menschen. Schaut doch mal vorbei. HIER der Link.
Bei der Gelegenheit ... der GNM_blog ist sowieso immer einen Besuch wert. Noch eins weiter, unter GNM_kids, wird sehr unterhaltsam mit dem Mythos der ach so unbeweglichen Ritter(Rüstungen) aufgeräumt. Beides, ebenso wie die Digitalstorys unter VERMITTLUNG – MUSEUM ENTDECKEN im Menü der Homepage des Museums versteckt.
Bayreuth 1320 ist zurück - Totgeglaubte leben länger
Bayreuth 27. Juni 2022
Wir sind zurück im aktiven Reenactment. Wie schnell doch so ein paar Jahre vergehen. Zur Feier des Anlasses, legen wir auch gleich einen neuen Webauftritt auf's Display. Wie Ihr seht, quasi runderneuert. Allerdings ohne alles über den Haufen zu werfen. Am deutlichsten dürfte sich das auf Handy oder Tablet bemerkbar machen. Wir hoffen euch gefällt der neue Anstrich. Viel Spaß damit und vielleicht trifft man sich ja mal auf einer Veranstaltung.